Santiago de Cuba

Santiago de Cuba, städtischer Omnibus.
»Gestern rebellisch, heute gastfreundlich,
immer heldenhaft« – so lautet das offizielle
Motto der Stadt Santiago de Cuba. 
Santiago de Cuba, das ist die Essenz des »Oriente« – heiß, wild, und vital. Hier begannen fast alle Rebellionen, die Kuba je erschütterten. Rund um Santiago wurden die entscheidenden Schlachten der Freiheitskriege im 19. Jahrhundert geschlagen. Mit dem Angriff auf die Moncada-Kaserne mitten in der Stadt setzte Fidel Castro am 26. Juli 1953 ein erstes Fanal gegen den Diktator Batista. Vom Balkon des Rathauses in Santiago konnte der »Comandante en Jefe« schließlich am 2. Januar 1959 den Sieg der Revolution verkünden.
Wegen der besonderen Verdienste der »Santiagueros« um die Revolution verlieh Fidel Castro der Stadt den Ehrentitel »Heldenstadt der Republik Kuba«.


Die Gottesdienste der Iglesia de Santo Tomás sind auffallend gut besucht.
Der Platz vor der Iglesia de Santo Tomás ist eine Oase der Ruhe, den wir oft und gerne aufsuchten. Besonders charakteristisch für das Gotteshaus aus dem Jahr 1715 ist der asymmetrisch angesetzte Turm. Hier wurde am 26. August 1845 Antonio Maceo getauft, einer der bedeutendsten Kämpfer gegen die Kolonialherrschaft.

Hellgrünes Haus, hohe Fenster mit geschlossenen weißen Läden, davor Metallgitter, ebenfalls weiß gestrichen.
Unsere Unterkunft. Hinter der unscheinbaren Fassade
verbirgt sich ein prächtiges Anwesen.

Casa Colonial Nivia

Unser Bus trifft abends in Santiago ein. Mit einem altersschwachen Moskvich von senfgelber Farbe gelangen wir vom Busbahnhof zu unserer Unterkunft. Das Casa Colonial Nivia hatten unsere Gastgeber in Baracoa empfohlen, und wir werden nicht enttäuscht. In der abendlichen Sonne wirkt die Fassade mit den riesigen, vergitterten Fenstern ein wenig abweisend. Das ist Absicht: Lärm, Schmutz, Abgase, Straßenhändler – die ganze böse Welt soll draußen bleiben.


Dunkelhäutiger Händler schiebt einen karren mit Stahlrollen vor sich her, beladen mit Obst und Gemüse.
Die selbst gebastelten Wagen der Straßenhändler können
einen höllischen Lärm machen.
Doch wir dürfen reinkommen. Beatriz, die Freundin unserer Gastgeber in Baracoa, bittet uns in die Eingangshalle. Innen entfaltet der koloniale Bau seinen ganzen Charme. Die hohen, mit alten Möbeln vollgestopften Zimmer gruppieren sich um einen großzügigen Innenhof, in dem es sich gut leben lässt. Hier wird gegessen, Wäsche gewaschen, in den Schaukelstühlen Siesta gehalten. Gleichzeitig dient der Patio als Spielplatz für die beiden Kinder von Beatriz. An einer Pergola ranken üppige Grünpflanzen und bieten Schatten. In den Ästen klettert ein großer Papagei. Ab und zu kreischt er plötzlich los, was einen anfangs ganz schön erschrecken kann.



Kuba, Santiago de Cuba, die Bahía de Santiago de Cuba, Blick über abwärts zum Hafen führende Gassen, ein riesiges Containerschiff läuft ein.
Ausschlaggebend für die Gründung der Stadt war die
riesige Bahía de Santiago de Cuba mit ihrem sicheren Hafen.

Im Schatten Havannas

Santiago ist die zweitgrößte Stadt Kubas, aber mit etwa 450 000 Einwohnern wesentlich kleiner als die Millionenmetropole Havanna. Santiago de Cuba wurde 1515 gegründet. Die Stadt gehört zu den sieben frühen kolonialen Stützpunkten der spanischen Krone in Kuba: Baracoa, Bayamo, Trinidad, Sancti Spíritus, Santiago de Cuba, Puerto Prinicpie (heute Camagüey) und la Habana. Ausschlaggebend war der sichere Hafen in der riesigen Bahía de Santiago de Cuba.


Santiago de Cuba, Fußgängerzone in der Altstadt. In der engen Straße drängen sich die Menschen, darüber viele Reklameschilder.
Die Fußgängerzone in der Altstadt von
Santiago de Cuba ist sehr belebt.
Der erste Bürgermeister im Gründungsjahr 1515 war niemand anderes als Hernán Cortés, der Eroberer Mexikos. 1522/23 zogen Statthalter und Bischof vom abgelegenen Baracoa nach Santiago um und machten es so zur Hauptstadt Kubas. Doch schon 1583 verlegte die spanische Krone den Statthaltersitz in das 1519 gegründete la Habana. Diese Demütigung tragen die Einwohner Santiagos bis heute nach. Besonders deutlich artikuliert sich die Rivalität beim Nationalsport, dem »beisbol«. Doch 1991 kam die Gelegenheit zur Vergeltung, als man den Flughafen renovierte: Obwohl Santiago hauptsächlich von Propellermaschinen im Inlandsverkehr angeflogen wurde, baute man die Landebahn auf 4002 m Länge aus gegenüber schlappen 4000 m in Havanna.





Santiago de Cuba, Calle Heredia, Casa de Estudiante und Casa de Trova. Hellblaues Haus mit riesigen offenen Fenstern zur Strape und umlaufendem Balkon im ersten Stock.
Casa de Trova und Casa de Estudiante sind im gleichen
Gebäude in der Calle Heredia untergebracht.

Altstadt – »Casco Histórico«

Unser Haus liegt unmittelbar am Rand der nicht allzu großen Altstadt, dem Casco Histórico. Zum zentralen Platz Parque Céspedes sind es zu Fuß nur wenige Minuten. Hier schlägt das Herz der Stadt. Nach Osten Richtung Plaza de Dolores und Plaza de Marte zweigen äußerst belebte Geschäftsstraßen ab. Es herrscht reger Verkehr, vor allem die zahlreichen Motorräder können richtig lästig werden. In den Fußgängerzonen, ganz unkommunistisch von bunten Reklametafeln dominiert, drängen sich die Menschen.



Santiago de Cuba, Casa de Trova, Son-Band bestehen aus Sänger, Bongospieler, Gitarre, Tres, Congas.
Am hellen Nachmittag spielt eine tolle Band traditionellen
Son vor sachkundigem Publikum.
Im Casco Histórico ist nicht nur der Kommerz, sondern auch die Kultur zuhause. Wir folgen der Calle Heredia und erreichen nach wenigen Schritten die Casa de Trova. Im »Haus des Liedes« wie man Casa de Trova übersetzen könnte, wird der ursprüngliche kubanische Son gepflegt, eine der Hauptquellen für die moderneren Stile und insbesondere die Salsa. Wir haben großes Glück. Am hellen Nachmittag probt dort eine hervorragende Band. Die Musiker spielen so gut, dass sie fast den Verkehr auf der Calle Heredia zum Erliegen bringt: Der zur Straße offene Saal ist überfüllt, vor Fenstern und Türen bilden sich Menschentrauben, Motorradfahrer bleiben stehen, recken die Köpfe, um hereinzuschauen und blockieren so die halbe Straße.


Santiago de Cuba, Geburtshaus des Dichters Heredia, gelbes Gebäude, Fenster mit den typischen Holzgittern, dunkelbraun gestrichen.
Geburtshaus des Dichters José María Heredia. Seine
»Oda a Niágara«, die er angesichts der Niagarafälle
verfasste, wird auf einer Tafel zitiert.
Im gleichen Gebäude wie die Casa de Trova ist die Casa del Estudiante untergebracht, ebenfalls ein Musikschuppen. Ein kurzes Stück die Straße hinunter kommen wir zum Geburtshaus des Dichters José María Heredia, nach dem die Straße benannt ist. Heredia wurde 1803 geboren. Der erklärte Gegner der Kolonialherrschaft starb 1839 im mexikanischen Exil. Bekannt wurde der Dichter durch romantische Oden.


Die Architektur der Häuser in der Altstadt von Santiago de Cuba
erinnert mit ihren umlaufenden Balkonen an New Orleans.
Nur ein Block weiter liegt auf der linken Seite der Heredia das Museo del Carnaval. Karneval in Sanatiago, der älteste und größte auf Kuba, ist ein Thema für sich. Die Architektur des Museums ist sehr charakteristisch mit einem Balkon entlang der gesamten Front, hölzernen Balustraden und Holzgittern vor den großen Fenstern. Im stimmungsvollen Innenhof geben Folkloregruppen regelmäßig Rumbavorstellungen. Das sollte man sich keinesfalls entgehen lassen, denn dabei geht es ausgesprochen lebhaft und lustig zu.

Santiago de Cuba, Museo de Ron. Ausschnitt mit Blick in die Tür auf alte Möbel, vergitterte Fenster, Zuckerrohrstauden.
Vor dem Eingang zum Museo de Ron, dem Rummuseum,
wächst Zuckerrohr.
Nicht in der Heredia, sondern ein Block weiter in der Parallelstraße »Bartolomé Maceo« ist das Rummuseum einen Abstecher wert. Die Ausstellung zeigt anschaulich, wie sich Rum vom üblen Gesöff für Seeleute und Sklaven durch immer weiter verfeinerte Herstellungsmethoden zum edlen Getränk vergleichbar dem Cognac entwickelte. Nicht unwesentlich beteiligt an dieser Entwicklung war ein gewisser Facundo Bacardí (1814 bis 1887), wohl der weltweit bekannteste Name aus Santiago de Cuba. Das Unternehmen wurde nach der Revolution enteignet, die meisten Familienmitglieder emigrierten in die USA. Als Hauptsitz der Firma dienten fortan die Bahamas.


Rum der Marke Santiago de Cuba aus dem Museo de Ron. Halbvolle Flasche, davor ein Schnapsbecher.
Nach wie vor wird auf Kuba Rum nach dem alten
Rezept der Firma Barcadi produziert. Die Marke
ist Programm: »Santiago de Cuba«.
Schon vor der Revolution hatte sich Barcadi eine Bastion auf Puerto Rico geschaffen, Markenrechte und Geheimrezepte ins Ausland übertragen. Nicht transferieren konnte man jedoch die mit den komplizierten Herstellungsverfahren vertrauten Mitarbeiter, noch weniger das ideale Klima, in dem Zuckerrohr besonderer Qualität gedeiht. Der unter der Marke Barcadi vertriebene Rum unterscheidet sich jedenfalls deutlich vom ursprünglich in Santiago de Cuba entwickelten Getränk. Davon können wir uns mit allen Sinnen überzeugen: Zur Besichtigung gehört eine Rumverkostung, bei der wir großzügig versorgt werden.

Santiago de Cuba, Städtisches Museum Emilio Bacardí Moreau. Blick auf die Vorhalle mit korinthischen Säulen.
Städtisches Museum mit Sammlungen des Rummagnaten Emilio Bacardí Moreau.
Auf seinen Reisen konnte der Mäzen Dank des Familienvermögens eine der umfangreichsten
und vielseitigsten Sammlungen Kubas zusammenkaufen.


Santiago de Cuba, Catedral de Nuestra Señora de Asunción. Die gelb angestrichene Kathedrale wirkt neoklassizistisch, zwei Türme, der rechte eingerüstet, über dem großen mittleren Tor ein geflügelter Erzengel.
Catdral de Nuestra Señora de Asunción.
Die Kathedrale von Santiago de Cuba. Das mehrfach erneuerte
Gebäude ist eines Bischofssitzes durchaus würdig. Unter der
Kirche soll Diego Velázquez bestattet sein.

Parque Céspedes

Rund um den Parque Céspedes ist die Geschichte Kubas mit Händen zu greifen. Architektonisch wird der Platz von der Kathedrale beherrscht. Seit 1522 trotzt das Gotteshaus Erdbeben, Bränden, Piraten und Wirbelstürmen. Die Kirche musste mehrfach wieder aufgebaut werden. Heraus kam ein eigentümlicher, neoklassizistischer Bau, eines Bischofssitzes durchaus würdig.
Als wir das Gebäude besichtigen möchten, erleben wir eine Enttäuschung. Der Bau wird zur Zeit (Frühjahr 2014) im Hinblick auf die 500-Jahr-Feier Santiagos im Jahr 2015 saniert und ist abgesperrt. Doch wir haben Glück im Unglück. Zufällig sieht der Pfarrer uns vor der Absperrung stehen und lotst uns in die Kirche. So kommen wir zu einer Privatführung, auch wenn die Atmosphäre unter den geschäftigen Arbeitern und dem Lärm der Baumaschinen leidet. Die Renovierung der Kirche ist eine Herkulesaufgabe, die ganz offensichtlich kaum zu leisten ist. Der Hauptaltar ist der »Virgen de la Caridad« gewidmet, der offiziellen Schutzpatronin Kubas.

Santiago de Cuba, Parque de Céspedes, Casa de Diego Velázquez. Unteres Stockwerk aus großen Blöcken gemauert, oberes Stockwerk von dunkelbraunen Holzgittern dominiert.
Das älteste Haus Kubas steht am Parque de Céspedes in
Santiago de Cuba. Die Holzgitter sind typisch für den
maurisch beeinflussten Mudejarstil Spaniens.
Der Kirche schräg gegenüber am anderen Ende des Parque Céspedes ragt wie ein erratischer Block das älteste Haus Kubas aus den Abgasschwaden des Verkehrs. Die »Casa de Diego Velázquez« wurde zwischen 1516 und 1530 gebaut und diente Velázquez, dem ersten Gouverneur der Insel, als Statthaltersitz. Die Holzgitter vor der Fensterfront des Obergeschosses lassen schon von außen starke Einflüsse des maurisch inspirierten Mudejarstils erkennen.


Santiago de Cuba, Innenhof der Casa de Diego Velázquez, Museo de Ambientew Histórico.  Blick in den gepflasterten Hof, umlaufender Balkon auf Holzstützen, auch nach innen ist der gesamte Balkon durch hölzerne Wände und Gitter verkleidet.
Innenhof der Casa de Diego Velázquez.
Der Bau sieht nicht nur stabil aus, er ist es auch: Im Oktober 2012 war die 500 Jahre alte »Casa de Diego Velázquez« eines der wenigen Gebäude Santiagos, die der Wucht des Hurrikans Sandy widerstanden. Im Inneren ist das Museo de Ambiente Histórico untergebracht. Möbel, Geschirr und Einrichtung vermitteln einen Eindruck vom kolonialen Lebenstil im 16. bis 19. Jahrhundert. Im Obergeschoss lagen ursprünglich die privaten Wohnräume, während im Erdgeschoss Politik und Handel herrschten.




Santiago de Cuba, Balcón de Velázquez, Blick über die Dächer des Tivolí und die Hafenbucht.
Auf dem Balcón de Velázquez liegen dem Betrachter die Dächer
des Tivolí und die Hafenbucht von Santiago de Cuba zu Füßen. 
Unmittelbar hinter der »Casa de Diego Velázquez« führen enge Straßen teils steil bergab Richtung Hafen durch das Viertel »Tivolí«. Zwei Blocks weiter bietet sich vom »Balcón de Velázquez« ein prächtiger Ausblick über das mit malerischen Häusern bebaute Viertel und die Hafenbucht. Der »Balcón de Velázquez« ist eine Befestigung aus der Anfangszeit der Stadt, erbaut ab 1540. Doch das Viertel Tivolí entstand erst, als um 1800 französische Siedler aus Haiti vor Sklavenaufständen in Santiago de Cuba Zuflucht suchten. Während östlich des Parque Céspedes viele Geschäfte liegen und großer Trubel herrscht, geht es in den steilen Gassen und Treppen des Tivolí beschaulicher zu.

Santiago de Cuba, Parque Céspedes, Terrassenbar Hotel Casa Granda, Blick auf Rathaus mit Balkon.
Von der Terrassenbar des Hotel Casa Granda blickt man
direkt auf den Rathausbalkon, von dem Fidel Castro am
2. Januar 1959 den Sieg der Revolution verkündete.
Der Parque Cespedes ist sowohl für Einwohner als auch Touristen der Dreh- und Angelpunkt von Santiago de Cuba. Verkehr, Lärm, Abgase, Trubel nehmen bisweilen kakophonische Ausmaße an. Eine Oase in diesem Tumult bietet die Terrasse des Hotels Casa Granda. Hier hat man den gesamten Platz im Blick und kann bei einem Bier oder Cocktail aus sicherer Entfernung die Atmosphäre aufnehmen. Direkt neben dem Hotel bietet das Büro der staatlichen Reisegesellschaft Cubatur Ausflüge in die Umgebung an. Ein Taxifahrer kommt auf uns zu und möchte uns zu einem Ausflug animieren. Zu unserer Schande muss ich gestehen, dass wir viel zu wenig Zeit für die Stadt eingeplant haben.

Die meisten Santigueros kommen mit dem Camion in die
Stadt, für den Personentransport umgebaute Lastwagen.
Ausflüge in die Umgebung sind da schon mal gar nicht drin, und das ist sehr schade. Dort warten viele Sehenswürdigkeiten: die sehr gut erhaltene Festung »Castillo de San Pedro de la Roca« 10 Kilometer südwestlich; das Biosphärenreservat des Baconao-Parks 20 Kilometer östlich; die Wallfahrtskirche mit der kubanischen Schutzpatronin »Virgen de la Caridad de Cobre«, 27 Kilometer Richtung Bayamo; noch weiter weg im Westen die Sierra Maestra mit der höchsten Erhebung Kubas, dem fast 2000 Meter hohen Pico Turquino im gleichnamigen Nationalpark. Obwohl wir die gut gemeinten Vorschläge aus Zeitgründen ablehnen müssen, kommen wir mit dem freundlichen Mann ins Gespräch. Als ich mich beschwere, dass das Casa de Musica geschlossen ist, hat er gleich einen Tipp auf Lager: »Wenn ihr tanzen wollt: geht in die Bar La Claqueta, gleich hinter der Kathedrale. Da gibt es abends Livemusik.« La Claqueta liegt in der Straße Santo Tómas, höchstens 50 Meter hinter der Kathedrale. Auf der kleinen Bühne spielt eine hervorragende Salsa-Band, die Stimmung ist bombig und getanzt wird sowieso. Die beiden Abende in Santiago de Cuba sind gerettet.

Santiago de Cuba, Los Dos Abuelos. Blick auf die bemalte Fassade des Patio de Musica.
Los Dos Abuelos, einer der vielen Musikschuppen in der Stadt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen